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Powell spricht - neuer Nasdaq-Rekord - Andreas Hürkamp: 2 Risiken für das 2. Halbjahr

Nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell die abwartende Haltung der Fed betont hatte, galt das Interesse der Börsianer wieder verstärkt den Wachstumswerten, was auch ein neues Allzeithoch der Nasdaq mit sich brachte. Andreas Hürkamp: "Ich habe das Szenario, dass die Börsen bis zur Berichtssaison im August auf diesem relativen hohen Niveau bleiben werden oder sogar noch steigen werden, denn die Notenbanken werden es schaffen, den Investoren die Inflationsängste zu nehmen. In den USA sind die Hauspreise für bestehende Häuser um 24 % gestiegen. Oder - das hat mich auch überrascht - dass für eine griechische Anleihe für 5 Jahre auch eine negative Rendite am Markt gepreist wird. Der zweite Risikofaktor ist, dass sich das Wachstum in China abschwächt. Bei der Jahresprognose für den S&P 500 bin ich so bei 3.900 Punkte, also 300 Punkte unter dem aktuellen Niveau. Arbeiten Sie im 2. Halbjahr mit dem V-DAX. Wenn die implizite Volatilität unter 20 fällt, dann muss man nach und nach Positionen abbauen. "
 
 

Interview mit Herrn Andreas Hürkamp (Leiter Aktienmarktstrategie), veröffentlicht am 23.06.2021 um 10:27

Zinswende ist angekündigt – folgt jetzt Europa? Zinsexperte Christoph Rieger: "Ich glaube die EZB ist einfach gefangen"

Die Federal Reserve hat auf der letzten Sitzung verbal die Zinswende eingeleitet. Die ersten Reaktionen sind am Anleihemarkt bereits zu sehen. Der Leiter des Zins- und Credit-Research der Commerzbank Christoph Rieger erklärt den realistischen Fahrplan und die damit verbundenen Auswirkungen. Wird Europa in dieser Politik folgen können? "Ich glaube, die EZB ist einfach gefangen. Gefangen darin, dass man als Ziel auserkoren hat, den Euro zusammenzuhalten. Deshalb wird man den Zins länger niedrig halten als es eigentlich erforderlich wäre."
 
 

Interview mit Herrn Christoph Rieger (Leiter Zins und Credit Research), veröffentlicht am 22.06.2021 um 12:58

Ist es soweit: Zinswende! - Was sagte Fed-Chef Jerome Powell genau? - Die Aktienmärkte geben nach, der Euro verliert

Noch hat, wie erwartet, die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen unverändert gelassen. Doch das wird sich ändern! Die Aktienmärkte geben nach, auch der Euro verliert. Die US-Notenbanker haben signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende 2023 steigen werden. Achim Matzke: "Man bereitet die Märkte auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik vor. Zinserhöhungen würden in den USA auch in die Landschaft passen. Powell hat die Strategie von US-Finanzministerin Janet Yellen bestätigt. Es gibt einen Dreiklang: Einstieg in den Ausstieg bei Anleihekäufen, im 4. Quartal werden Beschlüsse gefasst und ab dem 1. Quartal 2022 kommt es dann in irgend einer Form zu einer Reduzierung dieser Anleihekäufe. Und Powell hat auch darauf hingewiesen, dass man auch für 2023 zwei Anhebungen der Fed einkalkulieren sollte. Im Fed-Komitee gab es auch schon eine ganze Menge Stimmen, die aufgrund der guten Wirtschaftslage in den USA schon frühere Anhebungen der Fed-Zinsen befürworten."
 
 

Interview mit Herrn Achim Matzke (Leiter technische Analyse), veröffentlicht am 17.06.2021 um 09:48

Energiepreise und Rohstoffe treiben die Inflation - Eugen Weinberg analysiert Öl, Industriemetalle und Gold

Überall wird von Inflation gesprochen und vor allem die Energiepreise und Rohstoffpreise sind rasant angestiegen. Eugen Weinberg, Leiter der Rohstoffanalyse der Commerzbank erklärt, warum der Ölpreis steigen wird. "Das Ende des Ölzeitalters wird gerade eingleitet. Nicht nur auf der Produzentenseite, sondern auch auf der Konsumentenseite findet ein Umdenken statt. Die politischen Entscheidungen werden dafür sorgen, dass man weg von Öl und hin zu Strom gehen wird." Besonderer Treiber dabei sind die Industriemetalle von Kupfer über Aluminium bis hin zu Nickel und Kobalt. Auf der einen Seite kommt vieles aus dem Post-Corona-Effekt, auf der anderen Seite dürfte die Nachfrage gerade in den Bereichen Energiewende und E-Mobility hoch bleiben. Ist beim Gold inflationsbedingt mit Anstieg zu rechnen? "Ein Anstieg beim Gold ist unausweichlich!"
 
 

Interview mit Herrn Eugen Weinberg (Leiter Rohstoffanalyse), veröffentlicht am 10.06.2021 um 17:20

Oh, wer hat denn an dem Preis gedreht? Dr. Krämer: "Börsen sind dann anfällig!" - Corona-Sommer - Folgen der Bundestagswahlen?

Werden wir alle nach diesem Sommer sagen, "oh wer hat denn an dem Preis gedreht"? Die US-Inflation steigt bereits, doch der Fed-Chef Powell will an den niedrigen Zinsen festhalten, seine Vorgängerin und jetzige US-Finanzministerin Yellen wünscht sich allerdings eine Normalisierung des Zinsniveaus. Dr. Jörg Krämer: "Jetzt in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Fed darüber diskutiert ihre Anleihen-Käufe herunterzufahren, glaube ich schon, dass die Aktienmärkte anfällig sind. Was für Anleger nicht schlecht sein muss, denn ..." Der Wahlkampf hat begonnen. Was sind die Auswirkung der Bundestagswahl für die Börsen? "Für die Börsen kommt es darauf an, ob es eine grün-rot-rote Koalition geben wird oder nicht. Wenn wir eine solche Bundesregierung bekämen, dann wäre das nicht nur eine Fortsetzung der Erosion der Standortqualität Deutschlands, sondern dann wäre das eine starke wirtschaftliche Kehrtwende, die sicherlich auch Spuren an den Börsen hinterlassen würde."
 
 

Interview mit Herrn Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt), veröffentlicht am 08.06.2021 um 10:25

Anleihenexperte Christoph Rieger: Wie sollen all die neuen Billionenprogramme finanziert werden?

In den USA steht schon wieder ein neues Billionenprogramm für Investitionen an. Wie soll das alles finanziert werden? Anleihenexperte Christoph Rieger: "Es ist nicht mehr so stark mit einer Nettoneuverschuldung zu rechnen. Wobei die Finanzierung noch auf tönernen Füßen steht. Die Vorschläge sind schnell gemacht, die höheren Steuern durchzubringen ist schwieriger. Das Risiko ist also präsent, dass man in den kommenden Jahren mit deutlich höheren Nettoneuschulden zu rechnen hat, also das Finanzministerium weiter Anleihen am Markt aufnehmen muss." Für die müssen Käufer gefunden werden und die werden entsprechende Renditen verlangen. Vor allem, wenn die Fed in Zukunft weniger Anleihen aufkaufen wird. Was sind die Auswirkungen?
 
 

Interview mit Herrn Christoph Rieger (Leiter Zins und Credit Research), veröffentlicht am 28.05.2021 um 15:41

Risiko hohe US-Inflation für Anlage-Gelder an den Börsen, bei uns und in den Emerging Markets?

Im April 2021 stieg der US-Konsumgüterpreisindex um 4,2 % gegenüber dem Vorjahr. Hochgerechnet auf das Jahr entsprach der Monatsanstieg einer Preisinflation von 10,3 %. Ulrich Leuchtmann: "Die Restaurants in den USA öffnen so schnell, dass sie so schnell gar keine Mitarbeiter finden. Wir haben offene Stellen in den USA auf einem Allzeithoch. Und auch hier ist die Tendenz, wenn man keine Leute bekommt, höhere Löhne zu zahlen. Die Konten sind voll, man hat Geld zum Ausgeben, die Frage ist nur, macht der US-Konsument das? Wenn das kommt, dann ist das inflationär. Plus dem, was der Staat ausgibt. In Europa ist die Situation anders." Was hat das für Folgen für die Börsen?
 
 

Interview mit Herrn Ulrich Leuchtmann (Leiter FX-Strategie), veröffentlicht am 19.05.2021 um 14:49

Andreas Hürkamp: "DAX-Ziel im Sommer nach guten Q2 16.000 Punkte, bis zum Jahresende 14.200!"

3,6 % Inflation in den USA. Andreas Hürkamp: "Das ist für viele Investoren eine Schreckenszahl. Die nächsten Wochen werden die Inflationssorgen die Börsen aufhalten. Bei vielen Firmen steht das Kursbuch bei 8,0 und das macht mir Bauchschmerzen, denn das ist das Niveau aus dem Jahr 2000. Durch die guten Quartalszahlen hat der DAX die Chance, zum Zeitpunkt der Berichte des 2. Quartals, so Juli / August, noch mal die 16.000 Indexpunkte zu sehen. Aber fürs zweite Halbjahr 2021 bleibe ich im vorsichtigen Lager, wegen einer Verdoppelung der Kapitalertragssteuer in den USA, zum Jahresende steht der DAX bei 14.200 Punkten. Also 1.000 Punkte niedriger als auf dem aktuellen Niveau." USA: Warum schafft der Dow Jones immer neue Allzeithöchststände und der Nasdaq-Index fängt an zu schwächeln? "Auch meine Jahresprognose für den S&P ist niedriger bei 3.900 Index-Punkten".
 
 

Interview mit Herrn Andreas Hürkamp (Leiter Aktienmarktstrategie), veröffentlicht am 12.05.2021 um 13:30

Yellens Zinsaussagen - Dr. Jörg Krämer: "Vermutlich wollte sie der Öffentlichkeit zeigen, dass sie ein Auge auf Inflation hat"

US-Finanzministerin Janet Yellen hat in dieser Woche öffentlich von Zinsanhebungen gesprochen, rudert aber kurz darauf wieder zurück. Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank: "Diese Aussagen sind in der Welt und das weiß Janet Yellen." Warum tut sie das überhaupt, ist sie da in ihre ehemalige Rolle als Fed-Chefin zurückgefallen? "Ich glaube nicht, dass eine Finanzministerin der größten Volkswirtschaft der Welt so etwas aus Versehen sagt. Es ist vielleicht ein Hinwies oder eine Sorge vor Inflationsgefahr. Vermutlich wollte sie der Öffentlichkeit zeigen, dass sie ein Auge darauf hat, dass die Inflation nicht ins Laufen gerät." Wie steht es denn um die Inflationsgefahr? Und sind diese Yellen Aussagen Vorboten auf baldige Schritte in Richtung Zinswende?
 
 

Interview mit Herrn Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt), veröffentlicht am 06.05.2021 um 11:16

Achim Matzke: "Im DAX Bullen laufen lassen - Das Bild der FANG-Aktien ist differenziert! -100 Tage Biden, gelungen!"

Achim Matzke: "In Summe muss man sagen: Bidens 100 Tage sind sehr gelungen. YTD hat der S&P neue Alltime Highs gemacht und 12 % hinzugewonnen. Jetzt darf man aber nicht zu viel erwarten, jetzt hat man den besten Start seit Roosevelt und jetzt geht es fleißig so weiter. Natürlich wird sich das auch verlangsamen. - Die US-Unternehmen berichten noch positiver als erwartet. Die FANGS waren ja schon vor der Pandemie die Gewinner. Das Bild ist jetzt ein bisschen differenziert: Amazon hat die Erwartungen geschlagen, die Aktie lief seitwärts. Diese Seitwärtsbewegung endet, jetzt wird die Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen. Was die Aktien mal braucht, ist ein Split. Den stabilsten Aufwärtstrend hat Google, brillante Hausse. Facebook ebenso top. Und Apple hinkt ein bisschen hinterher. Apple ist so groß, die wissen ja gar nicht mehr, wo sie wachsen sollen. Bei Netflix ist es so, dass die Konkurretzen wie Disney nicht schlafen."
 
 

Interview mit Herrn Achim Matzke (Leiter technische Analyse), veröffentlicht am 30.04.2021 um 12:15

Aktienstratege Andreas Hürkamp: "Gute Aktienmärkte bis zum Spätsommer - aber Belastungen in 2. Jahreshälfte"

Derzeit ist die Stimmung am Aktienmarkt gut. Noch, sagt Andreas Hürkamp, Aktienmarktstratege der Commerzbank. 16.000 DAX Punkte sind drin. Doch spätestens nach den Zahlen zum zweiten Quartal sollten Anleger anfangen darüber nachzudenken, ihre Buchgewinne zu realisieren. Denn dann drohen eine ganze Reihe von Belastungen und am Ende des Jahres wird der DAX deutlich niedriger stehen. "An meiner vorsichtigen DAX Prognose von 14.200 Punkten halte ich fest."

 
 

Interview mit Herrn Andreas Hürkamp (Leiter Aktienmarktstrategie), veröffentlicht am 22.04.2021 um 17:18

US-Anleihen bald wieder Alternative zum Aktienmarkt? - Christoph Rieger: "Rendite schon höher als die Dividendenrendite des S&P"

Die Renditen der US-Anleihen sind zuletzt verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt. Es gab dort einen Abverkauf und die Renditen sind deutlich gestiegen. Die geplante Neuverschuldung der USA erfordert höhere Renditen bei den Anleihen. Genau diese steigenden Renditen sorgen allerdings für Sorge am Aktienmarkt: könnten US-Anleihen doch wieder eine Alternative zu Aktien darstellen? Wird die US-Notenbank Fed doch bald die Zinsen anheben? Zinsexperte Christoph Rieger: "Der Markt hat die Zinserwartungen schon deutlich nach vorne gezogen. Anfang des Jahres ist man noch davon ausgegangen, dass erst Ende 2024 die erste Zinserhöhung ansteht. Mittlerweile ist der Markt Anfang 2023, Ende 2022 angekommen." Was würde das bedeuten?
 
 

Interview mit Herrn Christoph Rieger (Leiter Zins und Credit Research), veröffentlicht am 20.04.2021 um 12:07

Rohstoffanalyse: OPEC ändert Strategie - neuer Preiskrieg? "Superzyklus" - vorsichtig mit dem Begriff? - Gold bald mit Comeback?

Nach dem starken Anstieg beim Ölpreis (erst China Erholung, dann Suezkanal) ist der Preis zuletzt wieder etwas gefallen. Das liegt unter anderem am Schwenk der OPEC Politik. Eugen Weinberg, Leiter der Rohstoffanalyse der Commerzbank: "Das ist schon eine überraschende Wendung. Man könnte vermuten, dass sich da ein neuer Preiskrieg aufbaut. Das hat sich aber nicht bestätigt. Noch überraschender war aber die Reaktion der Preise, nämlich keine Reaktion. Der Preis ist weiterhin sehr stabil." Bei Industriemetallen liest man überall von "Superzyklus" - warum ist dieser Begriff an dieser Stelle zu früh? Welche Metalle haben Potenzial? Und warum erwartet Eugen Weinberg bald wieder steigende Kurse beim Verlierer des Jahres 2021: dem Gold?
 
 

Interview mit Herrn Eugen Weinberg (Leiter Rohstoffanalyse), veröffentlicht am 09.04.2021 um 14:54

Commerzbank Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer: "Höhere Inflation ist ein Thema in vier bis fünf Jahren"

Die Blockade im Suezkanal hat die Wirtschaft und die Medien einige Tage beschäftigt, vor allem weil der Fall aufgezeigt hat, wie verwundbar das System "Just-in-Time" ist. Auch vorher gab es Lieferengpässe und Probleme in den Lieferketten vor allem im Bereich Halbleiter und Chips. Die Frachtraten sind auch schon im Zuge der Coronapandemie angezogen. Eine nachhaltig anziehende Inflation sieht Commerzbank Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer: "Dafür muss erst einmal der Arbeitsmarkt wieder laufen. Dann erst entlädt sich das zu viel an Geld in einer höheren Inflation. Höhere Inflation ist ein Thema in vier bis fünf Jahren." Muss man also erst einmal nicht mit steigenden Zinsen rechnen, kommen die Notenbanken noch nicht unter Zugzwang?
 
 

Interview mit Herrn Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt), veröffentlicht am 30.03.2021 um 15:13

Devisenexperte Leuchtmann: "Schwäche der türkischen Lira belastet Wirtschaft - Dollarstärke? Kann höllisch falsch sein"

Die türkische Lira stürzt ab nach der Absetzung des Notenbankchefs durch Erdogan. Die türkische Zentralbank verliert damit in kurzer Zeit den vierten Chef. Ein Schleudersitz. Die Lira und die Wirtschaft taumelt weiter abwärts. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann: "Wir hatten zuletzt den Eindruck, dass die türkische Zentralbank Spielraum hat für eine stabilitätsorientierte Geldpolitik. Und das die türkische Lira wenigstens eine Zeitlang mal stabil sein könnte. Das war eine Trugvorstellung. Die Erholung der Lira seit November war offensichtlich falsch." Das Problem ist längst auch in der Wirtschaft angekommen. "Die Last der Verbindlichkeiten wächst und das ist eine Belastung für die Realwirtschaft. Erdogan sieht das offensichtlich nicht ein." Warum ist der US-Dollar derzeit so stark? "Der Markt spekuliert auf erste Zinserhöhungen durch die US-Fed mittelfristig in 2023. Ich wäre vorsichtig mit der Dollarstärke. Das kann sich als höllisch falsch erweisen."
 
 

Interview mit Herrn Ulrich Leuchtmann (Leiter FX-Strategie), veröffentlicht am 26.03.2021 um 12:37

Achim Matzke: "Man muss die Bullen laufen lassen!" - Ist die VW die neue Tesla?

Der DAX markiert wieder einen Rekord - dank Fed und VW. - Warum? Die im DAX notierten VW-Vorzugsaktien stiegen teilweise um 15 % auf ein Zwölfeinhalb-Jahres-Hoch von 353 Euro. Was ist denn hier los? Achim Matzke: Die Frage ist schon, wer wird die neue europäische Tesla, und das wurde an der Börse mit VW honoriert". Auch der Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 im Höhenrausch. Welche Folgen hat das für die US-Aktien, welche Werte ziehen an. "Es ziehen in den USA nicht alle Werte an, da muss man ein bisschen vorsichtig sein, der Nasdaq-Index hat ja jetzt 2 Jahre lang fast 40 % zugelegt. Das ist völlig ungewöhnlich. Und die FANG-Aktien haben eine Gewichtung von 38 % und die werden es schwer haben."
 
 

Interview mit Herrn Achim Matzke (Leiter technische Analyse), veröffentlicht am 19.03.2021 um 10:36

Aktienstratege Hürkamp: "34 Mrd. Euro Dividende! Das ist eine sensationelle Entwicklung - aber Vorsicht: Inflationsgespenst!

Wir sehen seit Tagen knackige Rekorde im DAX. Commerzbank DAX Jahresziel mit 14.200 ist erreicht. Ist das eine Bullenfalle? Kommen die Bären noch mal zurück? Aktienstratege Andreas Hürkamp: "Wir haben noch ein wenig Luft nach oben. Im ersten Halbjahr wird der DAX relativ robust laufen, aber dann kann das Inflationsgespenst zurückkommen, daher bleibe ich eher vorsichtig." Noch ist der DAX robust, aber in der zweiten Jahreshälfte kann sich das schon ändern. "Bislang sind die Notenbanken auf der Seite der Aktienmärkte." Dividenden? "Sensationell!"
 
 

Interview mit Herrn Andreas Hürkamp (Leiter Aktienmarktstrategie), veröffentlicht am 11.03.2021 um 13:29

Christoph Rieger: steigende US-Treasury-Renditen auf über 1,5 % - die Auswirkungen auf die Aktien-Kurse?

Christoph Rieger, Leiter Zinsstrategie der Commerzbank: "Die Benchmark-Rendite auf die die meisten Leute schauen, die US-Treasury-Rendite hat sich im letzten halben Jahr mehr als verdoppelt und steht jetzt bei über 1,5 %. Das ist zwar historisch niedrig, ist aber ein deutlicher Anstieg. Es müssen ja auch genügend Investoren gefunden werden, die die Konjunkturpakete finanzieren." Werden die steigenden Anleiherenditen die Aktienmarktrallye stoppen können? Oder sollten wir den Satz ändern und sagen: Warum steigende Anleiherenditen die Aktienmarktrallye nicht stoppen werden? "Denjenigen, die jetzt wieder von einem Platzen der Bondblase sprechen, denen möchte ich doch entgegnen, dass man auch die Dynamik des Gesamtmarktes im Blick haben sollte. Denn wenn so etwas kommen würde, dann habe ich wenig Zweifel daran, dass die Zentralbanken darauf auch wieder reagieren würden."
 
 

Interview mit Herrn Christoph Rieger (Leiter Zins und Credit Research), veröffentlicht am 05.03.2021 um 10:49

Rohstoffanalyse mit Eugen Weinberg: Ölpreis, Kupfer, Gold - treiben Rohstoffe die Inflation? - passt Bitcoin da auch rein?

Das große Thema an den Märkten ist aktuell die Inflation und das Hauptargument für Inflation sind gerade steigende Rohstoffpreise. Unter anderem der Ölpreis legt zu. Rohstoffexperte Eugen Weinberg: "Es ist schon erstaunlich, dass nicht einmal ein Jahr nachdem der Ölpreis zeitweise negativ war und auch langfristig eher sehr niedrige Preise erwartet wurden, wir jetzt von Preisen jenseits der 70 Dollar Marke oder sogar 100 Dollar sprechen oder sogar von einem Superzyklus. Ich halte das für verfrüht!" Ist die Rechnung "Konjunktur zieht an, also wird der Ölpreis steigen" überhaupt noch so einfach zu rechnen? Deutlichen Anstieg sehen wir bei anderen Rohstoffen, wie Kupfer: "Über die Hälfte der Nachfrage kommt aus einem einzigen Land und das ist China. Der Anstieg zeigt die Wirtschaftsstärke Chinas." Welche Entwicklung macht Gold als klassischer Inflationsschutz - und wie passt der Bitcoin in die Diskussion?
 
 

Interview mit Herrn Eugen Weinberg (Leiter Rohstoffanalyse), veröffentlicht am 24.02.2021 um 15:15

Chefvolkswirt Krämer: Grenzschließungen können wir uns nicht leisten! Inflation? "Steigen die Zinsen, rappelt es an den Märkten"

Geschlossene Grenzen, Dauer-Lockdown, Homeschooling, Homeoffice. Seit einem Jahr schlagen wir uns herum mit der Corona-Pandemie. Sind Sie noch zufrieden mit der Corona-Politik der Regierung? Commerzbank Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer: "Wir müssen weg vom undifferenzierten Lockdown, wir müssen die gesamten wirtschaftlichen Kosten berücksichtigen und wir müssen gezielt schützen und testen." Die Pandemie stürzt viele Branchen in die Krise. "Es wird eine Pleitewelle kommen, aber kein Pleiten-Tsunami." Deutschland macht die Grenzen dicht. "Diese undifferenzierten Grenzschließungen sehe ich mit Sorge. Die Erfolgsgeschichte muss weitergehen". Viele Volkswirte sehen mittelfristig die Gefahr einer Inflation. "Zu Recht! Steigen die Zinsen, rappelt es an den Märkten."
 
 

Interview mit Herrn Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt), veröffentlicht am 17.02.2021 um 14:25

Der Biden-Dollar - ist das ein schwacher Dollar oder ein starker Dollar?

Der neue US-Präsident, da spricht man ja schon vom Biden-Dollar - wird das ein schwacher Dollar oder ein starker Dollar werden und was sind die Folgen für den Euro? Ulrich Leuchtmann: "Unter dem neuen US-Präsidenten wird einiges anders werden auch für die Dollar-Wechselkurse. Zum einen haben wir eine Situation, in der die Demokraten nicht nur das Weiße Haus, sondern auch beide Häuser des Kongresses kontrollieren. Das heißt, sie können ihre Politik durchbekommen. Und das heißt in der Regel viele Ausgaben. Die US-Politik wird expansiver, man wird nicht sparsam sein. Auch nicht nach Corona. Momentan ist das gut für den Dollar, aber auf lange Frist ist die hohe Verschuldung eher eine Gefahr für den Dollar. Und hier überwiegen eher die Gefahren für die US-Währung." Welche Folgen hat das für unseren Euro und was bedeutet das, wenn eine Inflation kommt? Weiteres Thema: wie ernst ist Bitcoin als Zahlungsmittel zu bewerten?
 
 

Interview mit Herrn Ulrich Leuchtmann (Leiter FX-Strategie), veröffentlicht am 11.02.2021 um 15:13

Technische Analyse mit Achim Matzke: DAX Kurspotenzial bis 15.000, TecDAX Chance auf 3.750, S&P, Nasdaq, Entering Wall Street

Chartanalyst Achim Matzke: "Für den DAX gibt es mehrere Faktoren: wie schon bekannt - billiges Geld, unattraktive Zinsen und Konjunkturprogramme durch die Regierungen. Mit Blick nach vorne bleiben wir dabei, wir haben jetzt die Widerstandszone 13.600, da arbeiten wir uns sozusagen nach oben durch. Wir rechnen mit einem Kurspotenzial für 2021 für den DAX von 14.500 bis 15.000 Punkten." TecDAX: "Im internationalen Vergleich, hat der TecDAX mit einem Anstieg von fast 780 % ja deutlich die anderen Indizes geschlagen. Das galt aber nicht für das letzte Jahr, aber diese Sonderfaktoren wie Wirecard haben sich bereinigt." USA: "Die Technologie-Aktie laufen, aber wir haben auch 60-70 % der Aktien, die haben eine andere Gewichtung, wie Industriewerte im S&P 500, die sind viel zyklischer." Zudem das Phänomen Entering Wall Street Aktien - "das zeigen sich die Schwachstellen der Regulatorik!"
 
 

Interview mit Herrn Achim Matzke (Leiter technische Analyse), veröffentlicht am 04.02.2021 um 11:37

FED setzt lockere Geldpolitik fort - Christoph Rieger: "Das Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht könnte gestört werden"

Wie bereits an den Kapitalmärkten erwartet wurde, belässt die FED den Leitzins in der Spanne von 0,0 bis 0,25 %. Zinsexperte Christoph Rieger: "Die US-Anleihen sind dieses Jahr deutlich unter Druck geraten, weil nun die USA planen, die Ausgaben deutlich nach oben zu nehmen ... die große Sorge, die bei vielen mitschwingt, ist, dass wir so etwas ähnliches wie 2013 erleben, nämlich dass es zu einem massiven Ausverkauf kommen wird, wenn die FED laut drüber nachdenkt ihre Anleihenkäufe zurückzufahren." Was ist nach dem Regierungswechsel in Amerika jetzt anders für die FED? "Die FED hat lange darauf gedrängt, dass die Fiskalpolitik mehr machen müsse in der Krise. Genau das geschieht jetzt."
 
 

Interview mit Herrn Christoph Rieger (Leiter Zins und Credit Research), veröffentlicht am 29.01.2021 um 12:01

Was ändert sich unter Joe Biden? - Dr. Jörg Krämer: "Konjunkturpaket ist kurzfristig wärmendes Strohfeuer!"

Seit gestern ist Joe Biden offiziell der neue Präsident der USA. Mit einem neuen Konjunkturpaket will Biden die Folgen der Corona-Pandemie eindämmen. Wie anders bzw. wie ähnlich wird die Politik unter Joe Biden sein und was bedeutet das für die Wirtschaft? Dr. Jörg Krämer: "Die Politik von Biden wird wieder berechenbar sein und nicht so sprunghaft wie unter Trump. Diese Sprunghaftigkeit hat für viele Probleme in der Wirtschaft gesorgt, weil Unternehmen ja Planungssicherheit brauchen. Hier gibt es eine große Verbesserung unter Biden ... die Finanzmärkte lieben es, wenn Politiker mit Geld um sich werfen. Das sind aber nach meiner Meinung meistens nur Strohfeuer, die der Staat entfacht und am Ende bleiben hohe Staatsschulden übrig. In gewissem Maße kauft man sich durch solche Konjunkturprogramme ein kurzfristig wärmendes Strohfeuer."
 
 

Interview mit Herrn Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt), veröffentlicht am 21.01.2021 um 11:11